Sonntag 24ten (24. Januar 1875)

Cosima Wagner Tagebücher

R. immer schlaflos oder von wilden Träumen gepeinigt. »Laß mir doch wenigstens Eva«, mit diesen Worten wachte er auf, indem er mich mit den Kindern von sich gehen sah. Vorher hatte er sich als Gegenstand des Hohnes und der Verachtung empfunden! 

Er speist bei Karl Kolb und kommt recht befriedigt von der Eigentümlichkeit dieser begabten Menschen zurück. Abends kleine Gesellschaft; ein mir interessant dünkender Dr. Bovery wird mir vorgestellt. Herr Glatz versucht zu singen, ist aber erkältet.

Carl Kolb

Sohn von Sophian Kolb, Schwager von Friedrich Feustel. Als Direktor der Mechanischen Baumwollspinnerei in Bayreuth baute er die Arbeitersiedlung „Auf der Burg“ und richtete ärztliche Versorgung, eine Pensionskasse und ein Speisehaus für seine Arbeiter ein. Ausserdem begründete er das heutige Richard Wagner Gymnasium in Bayreuth.

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