R. hatte leider wiederum eine sehr üble Nacht. Brief unseres Neffen Clemens, Schwester Ottilie [1] ist gekränkt! Besorgungen für Lusch’s Geburtstag; nachmittags Spaziergang nach Eremitage. Abends die Annalen [2]. Der Goldne grüne Baum des Herbstes macht uns Freude, gestern versank ich in tiefe Betrachtung, große Wehmut waltete in mir – – – Freude an Fidi, welcher so andächtig sein Abend- Gebet spricht; R. sagt, daß er noch lange sein Abendgebet immer getan, »man sollte es eigentlich immer tun, das heißt abends sich in den Urquell versenken!« – Er hat im Orbis pictus eine Arznei für unsere Hunde gefunden und kuriert sie nun danach!
[1] Ottilie Brockhaus (1811 – 1883), viertälteste Schwester Richards, verheiratet mit Hermann Brockhaus und Mutter von Clemens und Friedrich Brockhaus. In ihrem Hause lernte Richard Friedrich Nietzsche kennen; auch der Kontakt zu Friedrich Feustel entstand über Ottilie.
[2] Goethes Tag- und Jahreshefte.
