R. in der Probe, kehrt besonders mit Lucile Grahn [1] unzufrieden zurück; ich bei Marie D. Sie ganz so gefunden, wie sie je war, herzlich innig und lieblich. R. mit den Kindern im Aquarium. Abends geht er auf einen Akt in die »Afrikanerin« [2] und sagt, wenn er in Wien leben würde und mit dem Theater zu tun haben, er würde nie wieder eine Feder anrühren, um Noten zu schreiben, so erscheine ihm alles entweiht. Es erinnere ihn diese Zeit an den Tannhäuser in Paris, wo er nach 9 Jahren Zurückgezogenheit in der Schweiz auch die schlechtesten Sachen sich angesehen, um Sänger zu prüfen, und sich völlig wie jetzt im Zustand der Schuld empfunden habe.
[1] Lucile Grahn (1819 – 1907), dänische Tänzerin (s. Anm. zu 8. Januar 1870), [Royal Library Denmark]
[2] »Die Afrikanerin«, Oper 1865, von Meyerbeer.
