R. bittet Direktor Jauner, ihn zu besuchen, um ihm seine Eröffnungen zu machen; der Direktor erschrickt derart über den Gedanken, daß R. abreist, daß dieser ihm nun verspricht, es weiter mit Lohengrin zu versuchen! Tiefe Verstimmung hierüber … Fürst Liechtenstein bringt seinen Sohn Ulrich zu Fidi – Kinderspiel. – Gräfin Krockow schickt mir einen Bericht aus Amerika, worin von den Erfolgen Hans‘ viel berichtet wird! Ich habe nicht mehr die Kraft, mich darüber zu freuen, des furchtbaren Unsterns bewußt, welcher hier grausam waltet! O Gott, wann endet dieses Weh ohne Grenzen. – Ich erfahre viel Übles von Marie Hohenlohe, sie ist wirklich böse und falsch. – Aufführung des »Nero« von Herrn Wilbrandt [1] – keine Freude, worauf die noch geringere Freude eines Abends bei Herrn Scaria, welchem ich beiwohne, damit er den Hagen nicht zurückschickt und dazu andere abspenstig macht! …
[1] Adolf von Wildbrandt (1837-1911), dt. Dramatiker, Romancier und Biograph Kleists, 1865-71 München, dann Wien, 1881-87 Direktor des Burgtheaters; Tragödie »Arria und Messalina«, 1874.
