Donnerstag 8ten (8. Juli 1875)

Cosima Wagner Tagebücher

Vorbereitungen für die Ankunft der Kinder, und Proben, dazwischen Briefe; ich an Dr. Standhartner, ihn zu bitten, Hans zu besuchen und mir über seinen Zustand [zu] berichten. Niemandem kann ich die Schwere des Herzens beschreiben; ich möchte, meine Kinder wären so groß, ich könnte alles an sie abgeben, allen Besitz, und dienen gehen! Wolkenbruch-Zeit, der Himmel entlastet sich. – 

Abends Probe, wie ein starker Gewitter-Regen dräuet, entfernt sich die ganze Gesellschaft, wir heiter erstaunt, wundern uns, ein Mal wiederum allein in dem Saal [1] zu sein. R. liest mir den seltsam klugen Brief von Herrn Brahms an R. vor. Danksagung für die Zusendung des Rheingoldes.


[1] Der Saal (Wohnzimmer) in Wahnfried.


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