Mittwoch, 9. März

Das Kreuz des Südens

Warm, mit östliche Brise; wir fahren direkt östlich, im Golf von Aden; gegen neun Uhr sehen wir in der Ferne Aden’s Berge, öde, – sonst kein Land; ruhiges Meer. – Vormittags und nachmittags an meinem Stück geschrieben; 1. Akt fertig. Abends herrlicher Mond, der uns direkt über dem Kopf steht, so dass wir keinen Schatten machen. Unten muss wieder gekartet werden. Was für Sinn die Engländer für Natur-Eindrücke haben, zeigt die Einrichtung, dass gerade, wo der schönste Vorgang in der Natur geschieht – wo die Sonne ins Meer taucht und dann alles mit ihrer Gluth in den herrlichsten Farben erfüllt die Glocke zum Abendbrot läutet, so dass man kaum den Untergang erleben, geschweige denn geniessen kann; s’ist ein unglaubliches Volk. – die Sternbilder sind schon sehr verschoben und neue, lang nicht so schöne wie die unsrigen, tauchen auf, besonders berühmt das südliche Kreuz, dessen Gestalt aber garnichts Charakteristisches hat.  Von den vielen Haifischen, die hier sind, haben wir noch nichts bemerkt.

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