Wertester Freund!

Richard Wagner an Emil Scaria, Wien – Montag, 15. Februar 1875

 Ich weiß nicht recht, was ich Ihnen zu antworten habe. Daß ich Sie in Wien nicht antreffe, thut mir aus allen Gründen sehr leid. Einstweilen danke ich Ihnen nochmals für Ihre Theilnahme, und wünsche nur, daß Sie noch einmal einen glücklichen Treffer haben möchten. Somit habe ich Ihre weiteren Nachrichten abzuwarten.

In Betreff der »Sieglinde« bin ich jetzt soweit, an Frau Vogl in München zu denken, und diese Dame mir einmal anzusehen. Fafner – noch nichts, – da Köhler unzuverlässig sein soll. Lauter Baritonisten, kein Bassist! –

 Nun wünsche ich Ihnen glückliche Reise und Forterhaltung Ihrer guten Gesinnung!

Herzlichst der Ihrige
Richard Wagner.

Bayreuth, 15. Febr. 1875.

Wohin soll man Ihnen den 3ten Akt des Klavierauszuges schicken? Ich erwarte die Korrektur sehr bald.

R. W.

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