Mit den Kindern gearbeitet. Eine ultramontane Prophezeiung mit R. besprochen, welche Feuersbrunst des Theaters [1] nach der ersten Vorstellung ankündigt. Abends Herr Unger mit Herrn Rubinstein; ersterer heiser, singt einiges aus Loge mit hübscher Stimme, allein … Viel Vergnügen an Lichtenberg; R. fährt in Görres fort; der Mensch, das Bild des Kreuzes gefällt ihm und mir. Der Papst die Realisation des jüdischen Ideals vom Messias.
[1] herausgelöstes Blatt aus einer klerikalen Zeitschrift, S. 7/8 mit Prophezeiungen für einzelne Länder: »Von mancherlei Ungemach, das der gläubige Christ als eine heilsame Zuchtruthe Gottes ansiehet, wird Bayern heimgesucht werden. Feuer- und Wassergefahr werden dräuen. Der Hagelschlag wird die Erndte durch große Landstriche verwüsten, brausende Wasserfluthen zahlreiche Wiesen und Felder zerstören.
Ein fürchterlich Unglück aber wird sich in einer Stadt zutragen. Dort wird eine große Bude aufgeschlagen sein, in welcher aus Nah und Fern unzählige Schaulustige zuströmen. Musik, Gesang und schillernde nichtige Pracht wird in derselben die Sinne berücken. Aber eines Tages wird durch einen unglücklichen Zufall Feuer ausbrechen zu einer Zeit, wann die Bude mit Tausenden von Menschen angefüllet ist. Mit Riesenschnelle wird sich die Gluth ausbreiten. Entsetzen wird alles erfassen. Wo eine Minute zuvor noch sündiger Sang und Klang ertönte, wird es gellen gleich wie in der Hölle das verzweiflungsvolle Geschrei der Verdammten. Hunderte werden erdrückt werden und verbrennen, so daß nächsten Tags der über den rauchenden Schutt schreitende Fuß mit jedem Schritt auf halbverkohlte Leichen tritt. Es wird der Ruf des Entsetzens über dieses ungeheure Unglück durch die ganze Welt dringen und in den meisten Landen, sogar über dem Weltmeer bittere Thränen erwecken.
An der Stelle aber wo die unglückselige Bude gestanden, wird fürder nicht mehr den sündhaften Lüsten der Welt gefröhnet, sondern es wird zum Gedächtniß der armen Seelen dort ein dem Himmel geweihter Tempel erbauet werden.«