Dienstag 20 (20. Januar 1874)

„Wer keine Nation bekennt, ist so gut wie nicht geboren, ohne Geburt“, „so bin ich“, antworte ich lachend. „Die Frau hat das Vaterland ihres Mannes, von je haben die Männer fremde Weiber genommen, welche wie die Vögel bestimmt sind, den Samen hin und her zu tragen. Die Frau geht ihrer Liebe nach, liebt sie den deutschen Mann, so wird sie eine Deutsche.

„R. instrumentiert den 2ten Akt — dies das Beste! Vollständige Frühlingsluft heute, Sperlinge zwitschern im Hofgarten.

Abends weiter in dem Buch über Indien gelesen. Vorher Besuch des Dekans, welcher sich merkwürdigerweise die Gründung der deutschen Nationalkirche vom Bischof Ketteler erwartet. – Die protestantische Geistlichkeit soll durchweg ultramontan gewählt haben, und aus dem Schoße dieser vertrockneten dürren Kirche soll nichts zu erwarten sein.

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