Freitag, 25. März

Die Malaische Küste, Malacca, Berg Ophir

Himmlisches Wetter; wir fahren den ganzen Tag an der wundervollen Malaischen Halbinsel entlang; es ist einfach göttlich! Die Luft! die Bäume in schwelgender Fülle, auf den Corallenriffen erbaut, – dahinter steigen mächtige Rauchwolken auf von den Waldbränden u. ganz hinten erhebt sich eine lange Kette von hohen Bergen.

Eben fuhren wir an einem Leuchtthurm vorbei, der malerisch auf einem Felsvorsprung liegt mitten im herrlichsten Wald! Gott, muss das da schön sein! Wenn man nur nicht gleich von Menschen u. Thieren augefressen würde! In Singapore giebt es, Gott sei Dank, wenig Schlangen; denn für diese Gesellschaft bedanke ich mich u. bin ich lieber allein in meinem Bette.

– Ich werde jetzt Darwins Theorie über die Corallenriffe lesen, damit man doch weiss, worauf man steht. Eben schrieb ich nach Hause; hoffentlich fiel mein Brief nicht zu blöd aus durch die Hitze und durch die beständigen Unterbrechungen, um eine Dorf an der Küste oder ein chinesisches Segelschiff oder sonst was mit dem Glas zu sehen.
Donnerwetter, wird das eine Knallhitze in Singapore werden. Gegen 4 Uhr fuhren wir an Malacca und an dem Berge Ophir vorbei, wo viele Schlangen, Tiger, und alter Elefanten-Mist zu Hause sind. Der Berg sieht schön aus u. das ganze Bild mit den kleinen davorliegenden Inseln nahm sich zauberisch aus. –

Die Hitze wird immer schwüler und nachts um 1 Uhr blieb auch ein Gewitter nicht aus, so colossal, so leuchtend, bebend und schwebend, wie ich nie eins erlebt habe: die Blitze erleuchteten secundenlang das Meer, das wie ein Smaragd leuchtete und die Donner wollten nicht enden, sie ergossen sich ineinander und ihr Klang verwischte sich in ein unbestimmtes Grau. Wir schliefen kaum die Nacht; und als wir erwachten: …

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