Freitag, 4. März.

Rothes Meer.

Göttliches Wetter! himmlische dunkelblaue See; wir vollständig sommerlich gekleidet, ich mit meinen alten rothen Frankfurter Künstler-Ball-Pantoffeln, – wir setzen uns heute auf die Capitains-Brücke unter einem Zeltdache, da unser Deck gestrichen wurde. Ich beendete Zola, und stürzte mich, als Bad, in Staat u. Religion, Erinnerungen an Schorr u. Brief an Berlioz[1]. – 
Nach dem Luncheon in Lichtenberg und „Beethoven“, den ich wieder vornehme. – Ich vergass zu erwähnen, dass wir gestern Abend an den Corallen-Riffen vorbeifuhren; es sind dies böse Stellen im Rothen Meere, da man von den Felsen nichts sieht, da sie 4-5 Meter unter der Oberfläche sind; es sind an diesen Stellen jetzt Leuchtfeuer aufgestellt. Heute sahen wir kein Land, die Fahrt geht ohne Hindernisse nach Süd-Süd-Ost. Nach dem Abendbrot lange auf dem Decke wandelnd erquicken wir uns an dem unbeschreiblichen Abend. Man wird ganz poetisch und es fallen einem Melodien und allerhand Zeug ein. –  –  – 


[1] Siehe Richard Wagner, Gesammelte Schriften.

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