Montag 6ten (6. April 1874)

Cosima Wagner Tagebücher

Konsistorialrätliche Besuche. R. arbeitet. Ärgerlichkeiten mit den herzoglichen Hühnern, welche auf einmal sehr umständlich sind.

Lulu weiter in „Wallenstein[1]“ gelesen, R. erweckt Wallenstein bei Lietzen[2] durch ein kräftiges Kikeriki, ihm eingegeben durch die Unannehmlichkeiten mit den Hühnern.

Nachmittags alle Kinder unwohl und zu Bett. Wir lesen im Schopenhauer (ich glaube das Kapitel heißt: „Über die Formen der Erkenntnis“), um immer wieder über die Tiefe der Gedanken, die klare Präzision des Ausdrucks zu erstaunen! – 

Brief des Onkels aus Wien, der Vater wohnt bei ihm und gibt heute ein Konzert bei der Fürstin Auersperg.


[1] Wallenstein – Trilogie von Friedrich Schiller, die Cosima mit ihrer ältesten Tochter Daniella (Daniela) gemeinsam liest.
[2] Wallenstein bei Lützen (Schlacht bei Lützen)

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