Sonnabend 31ten (31. Januar 1874)

Cosima Wagner Tagebücher

R. schreibt an Herrn Schott und freut sich auf das Gelingen der Kombination. –

Ausgang nachmittags mit den Kindern. – Im Hause werden die ersten Hildebrandischen Aquarelle angemacht. Abends – meine Augen immer schwach – liest R. im Timaios* vor, wir unterbrechen uns aber bald, da, wie R. bemerkt, man von den Griechen keine tiefe Metaphysik erwartet, sondern künstlerische Darstellung, und es der Künstler ist in Platon, viel mehr als der Philosoph, der uns entzückt. Allen Spielereien der Inder liegt eine tiefe Weltanschauung zu Grunde, hier scheint es, als ob durch die Spielereien [hin]durch erst die richtige Erkenntnis gewonnen wird.


* Dialog Platons

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