Freitag 16ten (16. April 1875)

Cosima Wagner Tagebücher

Briefe der Kinder, gut. Einige Besuche empfangen. Um fünf Uhr mit Helmholtzens bei Schleinitzens gespeist; abends mit Frau v. Schleinitz »Werwolf« vom Grafen Hochberg[1] angehört, nicht schlechter noch besser als irgend eine Musik. Bei Frau v. Schl, das Portrait R. ’s von Lenbach gesehen, entschieden das schönste, was von R. gemacht worden ist; trauriges Gefühl, es nicht zu haben, wenn auch ohne Neid. Herrliche Rede Bismarck’s im Abgeordnetenhaus.


 [1] Bolko Graf Hochberg vom Fürstenstein (1843-1926), anfangs Diplomat, dann Komponist, gründete 1876 die Schlesischen Musikfeste, 1886-1903 Generalintendant der kgl. Schauspiele in Berlin; der romantischen Richtung angehörend, schrieb er, z.T. unter dem Ps. J.H. Franz, Symphonien, Chorwerke und die Oper »Die Falkensteiner«, 1876, nach einem Werwolf-Text, 1881 überarbeitet »Der Wärwolf«.


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