R. schreibt Herrn von Rudolphi, um ihm zu erklären, wie es kam, daß er Schroetter aussuchte; große Not, je näher wir dem Ziele rücken, um so ärger scheint sich alles zu verschwören. Ich bin nur froh, daß R. nicht ganz Mut und Stimmung verliert.
Beim Kaffee sprechen wir von den antiken, so religiösen Tragödien, welche es mit den biegsamen und bildsamen griechischen Mythen zu tun hatten, einzig damit vergleichbar die Passion von Bach, viel weniger frei, weil der Mythus Dogma geworden. R. liest die Kritik der Evangelien von Gfrörer und sagt, man müsse die vier Evangelien annehmen, wie man solch eine Lava-Bildung akzeptiert, nichts sei daran zu rühren oder zu verändern.
Spaziergang durch die Wiesen mit den Kindern, R. und den Hunden. Abends Herr Groß und Seidl zum Abendbrot, ersterer wegen R. ’s Geburtstag zu mir gekommen; letzterer spricht sich über Richter und dessen seltsame Entwickelung sehr unumwunden aus. –
Der König läßt anfragen, was R. zum Geburtstag wünsche, R. bittet um die versprochene Büste. – Sorge um die Sänger – die Erfahrung mit Schroetter wirklich trostlos! …