Donnerstag 8ten (8. April 1875)

Cosima Wagner Tagebücher

R. wacht weinend und klagend auf, er hat geträumt, daß nach einer Ungezogenheit seinerseits ich ihn verließ, dazu vierhändige Sonaten vom Vater gespielt, eine Dame, welche ihn, R., verhöhnt und welcher er deshalb »einen Puff« gibt, ich gegen alles Bitten unweigerlich entschlossen, fortzugehen! … Abschied um 1 Uhr; die Kleinen weinen sehr, wie sie von den Großen sich trennen; Fidi schreit förmlich. Ankunft von mir und den zwei Großen um 10 Uhr in Dresden! … Dumpfe Stimmung, wie hart der Pfad. – – – Ich bin in Sorge um R. – – – »Wie ein vollständiger Narr kommt man sich zuweilen vor«, sagt er, seiner Unternehmung gedenkend. Ich schreibe ihm noch meinen Dank für die Liebe und Güte, welche er den Kindern bewährte diese sechs Jahre lang, und füge den Ausdruck meines Schmerzes hinzu.

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