Früh ausgegangen, für Loldchen ein Geschenk zu morgen besorgt; dann in die Galerie, unsäglicher Eindruck eines S. Sebastian von Antonello da Messina[1] und eines Botticelli[2]. Ergreifendes Wiedersehen alter andrer Freunde. Frühstück bei Pusinellis, den Guten! Gemütliche Stimmung.
Um 2 die Fahrt nach dem Stift, guter Eindruck in Bezug auf die Kinder; wie fremd aber auch diese Welt – wird sie ihnen heimisch sein? … Um 51/4 Uhr Abschied. Es war eine Notwendigkeit, die Notwendigkeit ist das Harte. Gegen 7 zu Frau Wesendonck, dort den Abend freundlich zugebracht, sie findet mich angegriffen und gealtert. Heimgekehrt, spät noch an die Kinder geschrieben.
[1] S. Sebastian von Antonello da Messina: (um 1430-1479), italien. Maler, beeinflußt von der altniederländ. Malerei, malte Bildnisse, Altarbilder und Landschaften.
[2] Sandro Boticelli (1444/45-1510), italien. Maler aus dem Humanistenkreis um Lorenzo de‘ Medici in Florenz.