Dienstag, 23. Februar.

Algier

Um 8 Uhr aufgestanden. Sehr gute ruhige Nacht mit Träumen vom Gast. Um ½9 Uhr Frühstück, wieder zu sechst. Cacao, Curry etc. Dann gleich auf’s Deck und gelesen. Das Meer wieder ruhig, der Himmel blau; die Temperatur milder. – Ich lese Gobineau, „Luzern“ (Tolstoi) gut und eigenartig, und fahre in Eugen Aram fort. 
Meinen lieben Sterne hat am letzten Tag auf der „Shannon“ jemand mit seinem Buche verwechselt und mir einen blöden Roman gelassen. Gegen 1 Uhr sehen wir die Küste von Oran in blauer Ferne, felsig und einsam. Luncheon, Suppe, Beef, Pie, etc. ganz wie gestern; nachher, etwas Vertatterung und Lichtenberg[1];  6 Uhr Abendbrot; dann Schach mit dem Capitain; ich gewinne; jetzt sitze ich und schreibe; Cl. ist mit dem Capitain auf dem Deck. 
Der Sonnen-Untergang war herrlich, ohne Wolken; die Wellen waren nachmittags höher, jetzt sind sie wieder gesunken. Bald geht’s ins Bett. (Gegen Abend sahen wir den Beginn der Küste von Algier. Wir sind beide heute etwas müde, entweder durch Spanien oder die veränderte Luft. Die Sterne strahlen herrlich. Cap Tenez sichtbar.)


[1] Georg Christoph Lichtenberg 1742 – 1799, Philosoph.

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