Aus einem schauerlichen Traum wacht R. auf, ich sei wie[der] von ihm nach einem Zerwürfnis fort und wollte nicht mehr nach Haus, es sei kein Platz da, in einem Hotel mit der Mutter traf er mich, wollte mich heimführen, ich hatte das Gesicht und den Körper voller Beulen, die Augen geschwollen, wie eine Art Pest, welche, wie ihm dünkte, ich mir mit Willen zugezogen; wie er mich sucht, drängen sich die Leute zu ihm, welche den Proben beiwohnen wollen [und] »verehrter Meister« ihn begrüßen; endlich erfaßt er mich, taumelnd werfe ich ihm einen fragenden Blick [zu], sinke zusammen, er wacht auf; unter den Gestalten, welche sich an ihn drängten, war Marr aus Hamburg, welchen er nicht erkannte, weil er so stattlich geworden. – Er schläft am Morgen wieder ein und wacht auf mit dem Bilde des zusammengefahrenen Rus! … Ich träumte wie sehr häufig von Marie M. – – –
Gestern lasen wir von der Eröffnung der Oper in Paris, »Jüdin«, »Hugenotten«, »Tell« – – wie elend heruntergekommen die große Nation! –

Die Opera Garnier wurde am 5. Januar 1875 eröffnet.
Kupferstich von Charles Nuitter.
Abends Ball beim Regierungspräsidenten, welcher sowohl als seine Gemahlin äußerst um R. besorgt. Gegen 12 Uhr heim, wir lassen uns noch nieder, R. und ich, und[1]
[1] Eintragung bricht ab.