Um halb zehn Uhr fort; schönes Wetter. In Köthen entsinnt sich R., [daß er] einmal mit Minna die Nathalie[1] in einer Herrenhuter Anstalt besucht habe; Gnadauer Brezeln erinnern ihn daran. Um vier Uhr in Hannover, wo ich dies aufschreibe. Abends um 7 Uhr Aufführung des Lohengrin, leider nicht schön, der Tenorist William Müller anfangs durch seine Stimme angenehm, im Verlauf des Werkes aber süßlich und unsinnig; Kostüme, mise en scène, Tempi schrecklich; lange nachher abends mit R. über die Eindrücke gesprochen, »Genoveva« so gut, Lohengrin so schlecht gegeben. (Großer Enthusiasmus des Publikums.)
[1] Nathalie Planer, verh. Bilz (1826-1892), uneheliche Tochter Minna Planers vor ihrer Verheiratung mit RW, Vater vermutlich ein Herr von Einsiedel; sie wurde zeitlebens als Minnas Schwester ausgegeben.