Sonnabend 20ten (20. Februar 1875)

Cosima Wagner Tagebücher

Einpacken und Abschiednehmen, Maßregeln getroffen. In der Eisenbahn noch den Kindern gewinkt. R. und ich »zum ersten Mal allein«[1] seit langer Zeit, das heißt augenblicklich enthoben von Sorgen. Heiterkeit kommt über uns; auch hoffen wir die Kinder gut versorgt zu wissen. Viel Scherz, viel Wurst, viel Marcobrunner – der Mond[2], kalte, aber gute Nacht. 

Sonntag um 10 Uhr in Wien; Standhartner, der akademische W. Verein, 80 junge Leute, allerlei sonst. In die Standhartnerei geführt, herzlichster Empfang. Um 2 Uhr Marie Dönhoff; abends Lenbach einen Moment, den Abend bei Dönhoffs.


[1]Lohengrin, III. Akt, 2. Szene.

[2]In dieser Nacht war nachweislich Vollmond.

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