Von alten Reben und schönen Nixen – Teil 1

FOLGE 03 – MELK

Address

Stift Melk, Abt-Berthold-Dietmayr-Straße 1, 3390 Melk

GPS

48.2286092, 15.332294971525

Telephone

Address

Stift Melk, Abt-Berthold-Dietmayr-Straße 1, 3390 Melk

GPS

48.2286092, 15.332294971525

Telephone

MELK

Folge 03 der Serie: “Das Nibelungenlied in Österreich – Eine Spurensuche”

Von Gerald Polzer mit Photos von Doris Schulz
Gebiet Niederösterreich  

„Medelicke“ hieß Melk im Mittelalter, damals erhob sich anstelle der Benediktiner-Abtei eine mächtige Burg: Erbauer war Leopold I. der Erlauchte, Markgraf von 976 bis 994 – kurz danach wurde die Markgrafschaft urkundlich als „Ostarrichi“ bezeichnet und namengebend für das heutige Österreich. Im Nibelungenlied heißt der Burgherr Graf Astold und „wies ihnen die Strasse nach Österreich in Richtung Mautern die Donau abwärts. Dort sollten der Königin später noch viele Dienste bewiesen werden.“ (Nibelungenlied Vers 1329)

Nibelungenhaus und Mautturm.

An diese Begegnung erinnern zwei Gedenktafel am „Nibelungenhaus“, das in der Spätgotik zwischen dem ehemaligen Sandtor und dem halbrunden Mautturm erbaut wurde. Diese beiden wuchtigen, an der Donau gelegenen und dem Stift vorgelagerten Gebäude waren Teil der Stadtbefestigung und sicherten den Zugang zur Schiffsanlegestelle. Die Ortschaft Melk hat einen charmanten und vorbildlich restauriert Kern, das Städtchen schmiegt sich an den Felsen, auf dessen Rücken das Kloster ruht. 


„Ein Wirth war da geseßen, Astolt genannt.
Der wies sie die Straße ins Oesterreicherland
Gegen Mautaren an der Donau nieder:
Da ward viel Dienst erboten der reichen Königin wieder.“

Strophe 1379 in der Übersetzung von Karl Simrock
Einundzwanzigstes Abenteuer. Wie Kriemhild zu den Heunen fuhr.

Warum variieren die Nummern der Strophen?
Das Nibelungenlied ist in mehreren Handschriften und Fragmenten überliefert. Die Handschriften enthalten eine unterschiedliche Anzahl an Strophen und somit auch Strophennummern.
Die Übersetzung von Karl Simrock (veröffentlicht 1868) beinhaltet alle Strophen aus allen Handschriften.
→ Zur Übersetzung von Karl Simrock

Ein Geheimtipp ist das „Haus am Stein“ im Hinterhof der Kremserstraße 2: In einem romantischen Ambiente rankt sich die älteste Weinrebe des Ortes eine Mauer empor – hier wird schon seit dem Mittelalter Wein gekeltert und getrunken.

TIPPS:


Fragment des Nibelungenliedes in der Stiftsbibliothek

Im Rahmen des laufenden Projektes der Erschließung der Melker Handschriften, wird bis Oktober 2021 ein Fragment des Nibelungenliedes aus dem 4. Viertel des 13. Jhd. öffentlich ausgestellt.

Stiftsbibliothek Melk
3390 Melk



Nicht hoch zu Roß, aber dafür mit dem (Draht-) Esel, am Donauradweg von Linz nach Melk

Eine hervorragende Beschreibung der Etappe 8. finden Sie auf → Fahrrad-Tour.de


Dieser Inhalt kann nicht kopiert werden.